Auf nach Köln

Wer A sagt muss auch B sagen. Und genau deswegen geht’s für mich heute für zwei Tage nach Köln. Ich folge einer Einladung des Zentralverbandes des Deutschen Friseurhandwerks (ZDFH), welche ich aufgrund meines offenen Briefes vor gut zwei Monaten erhalten habe. Hier ist mein offener Brief an den ZDFH noch einmal nachzulesen.

Gemeinsam mit einem mir sehr gut bekannten Kollegen und Freund, der sowohl die deutsche Friseurszene kennt als auch die Strukturen der politischen Verbände sehr gut einschätzen kann, werde wir uns sowohl mit dem Präsidenten als auch mit dem Geschäftsführer des ZDFH treffen, um über die aktuelle Situation zu diskutieren.

Ich fahre nicht nach Köln, weil ich denke dass ich es besser kann oder bereits die perfekte Lösung für alle Probleme der deutschen Friseurbranche in der Tasche habe. In erster Linie möchte ich erst einmal „verstehen“ (!) warum sich gefühlt politisch so wenig tut und die Akteure in Verbänden und Innungen sich anscheinend immer mehr von der Realität in deutschen Friseursalons entfernen. Klar lese ich auch die Berichte, die der ZDFH veröffentlicht. Und da erkennt man, dass dort mit sehr viel Engagement gearbeitet wird. Das stelle ich ja gar nicht in Frage. Doch ist man mutig genug? Schnell genug? Realitätsnah? Als Vorstandsmitglied der Intercoiffure kenne ich nur zu gut die Gefahr, dass man sich intern mit so vielen Themen beschäftigt, dass am Ende das „ganz normale Leben des Intercoiffure-Mitglieds“ aus dem Blickfeld geraten kann.

Ich freue mich auf die Tage und die Gespräche in Köln. Und ich hoffe wirklich, dass der ZDFH dieses Gespräch als riesige Chance versteht. Nicht weil mein Berufsfreund und ich so viele großartigen Ideen im Kopf haben, sondern weil hier zwei Branchenteilnehmer nach Köln kommen, die weder auf irgendwelche Posten aus sind, noch um ihren ganzen Frust abzuladen. Es ist die Chance einmal mit Friseurunternehmern zu sprechen, die einem nicht als verbitterte Gegner gegenüber sitzen, sondern die direkt und gradlinig aus dem eigenen Berufsalltag berichten. Wir wollen und werden erklären wo es aus unserer Sicht gerade am meisten hakt und wo sich unsere Branche ganz schnell bewegen muss – und somit auch unsere politischen Vertreter.

Ich wünsche uns allen einen tollen Start in eine neue, sonnige Woche. Herzlichst – Lars Nicolaisen

(Foto: https://de.best-wallpaper.net)