brueckentage

Lars Nicolaisen:

Heute morgen sagte ich zu Simona, dass unser XXL-Urlaub ja schon wieder etwas über vier Wochen her ist. Wahnsinn! Der Alltag hatte mich sofort wieder im Griff, wobei ich das jetzt nicht negativ verstanden wissen möchte. Mir gefällt mein „Alltag“. Sehr sogar. Nach über 30 Berufsjahren kann ich wirklich behaupten, dass ich aktuell genau die richtige Mischung zwischen „Führung, Administration und Salonarbeit“ gefunden habe, die mir gefällt. Sehr sogar. Einziger Wermutstropfen ist, dass bei dieser Aufzählung das Wort „Freizeit“ fehlt. Daran muss ich noch arbeiten. Nur wie stellt man seinen Kopf ab?

Bestes Beispiel ist der gestrige Tag. Er begann schon früh im Büro, Mittags ein wichtiger „außer Haus“ Termin und am Nachmittag Kunden bedienen am Ballindamm. Durch eine unerwartete Kundenabsage verließ ich bereits recht früh (gegen 18:00 Uhr) den Salon. Zwei Stunden vor den Kollegen. Klingt doch nach viel Freizeit, oder? Ich fuhr nach Hause, schnappte mir meinen „unu“ und fuhr gut zwei Stunden durch Hamburgs kleine Straßen. 1x Stadtpark und zurück. Im Kopf die ganze Zeit berufliche Themen. Es tat gut mal rauszukommen und sich den Wind durchs Gesicht wehen zu lassen, „abschalten“ konnte ich nicht. Am Abend war ich dann zurück, wollte Fernsehen gucken („Homeland“, 4. Staffel) aber mich ließ ein geschäftlicher Gedanke nicht los. Also ran an den Rechner und per Mindmaps und Keynote verschiedene Gedanken visualisiert, verworfen, neu gestaltet und hin und her geschoben…. Gegen 23:00 Uhr ging ich dann ins Bett. Nix Homeland.

War bzw. ist das nun Arbeitszeit? Ich war ja weder im Salon, noch im Büro, noch hatte ich einen geschäftlichen Termin. Am Ende wird es heißen „SELBSTSTÄNDIG heißt SELBST und STÄNDIG“. Selbst schuld. Aber wisst Ihr was? Ich bin jetzt 31 Jahre im Berufsleben. Davon seit 20 Jahren selbstständig. Und langsam spürt man, dass man dieses Tempo nicht immer weiter gehen kann. Und auch nicht weitergehen will. Von diesen „freien Abenden“ gab und gibt es definitiv viel, viel, viel zu viele! Es ist seit Jahren ja eigentlich der Normalzustand. Das kann nicht unendlich so weiter gehen. Daher bin ich seit Jahresanfang dabei, mir genau dazu Gedanken zu machen und Ideen zu sammeln.

Ja, ja, ja,…… Ihr habt recht. Das alles kostet mich natürlich zusätzlich wieder viel Hirnschmalz und reduziert die Zeit in der man unbeschwert seinen Hobbys und „Homelands“ nachgehen kann. Stimmt. Aber wisst Ihr was? Genau dieses Thema spukte mir auch gestern all die „freien Stunden“ im Kopf herum. Deswegen saß ich bis eine Stunde vor Mitternacht vor dem Rechner. Und ich denke ich bin gestern wieder ein klitzekleines Stück weiter gekommen. Und das wichtigste dabei: Ich bin gestern nicht nur gegen 23:00 Uhr ins Bett gegangen, sondern ich bin mit einem Lächeln ins Bett gegangen! Ein kleiner, aber extrem wichtiger Unterschied!!

Ich freue mich auch heute wieder auf den heutigen „Alltagswahnsinn“ und bin mir sicher, dass ich zumindest heute Abend beruflich abschalten kann. Der Grund dafür hat drei Buchstaben: HSV. Ich hoffe mal, dass der HSV das Spiel lange Zeit spannend gestalten, und mit etwas Glück mit einem Punkt aus Gladbach wegfahren kann. Schauen wir mal. Ich wünsche uns allen einen schönen Freitag.

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