In diesem Moment, in welchem ich diesen letzten Blogbeitrag des Jahres schreibe, sind wir nur wenige Stunden vom Jahreswechsel 22/23 entfernt. Es war für mich persönlich ein ganz schwieriges, teilweise dunkles Jahr. Ich hätte sehr gern darauf verzichtet. Doch 2022 bot mir auch die Chance, dass ich mich so intensiv wie nie zuvor mit mir selbst beschäftigen konnte. Das tat erst weh, doch je länger es dauerte, desto mehr Licht und Chancen habe ich darin erkannt. Und so bin ich mit mir zum Jahreswechsel im Reinen, schaue nicht mehr viel zurück sondern blicke viel lieber nach vorn. Habe ich noch zu Beginn meiner Erkrankung gedacht, es kommt der Tag X an dem ich wieder ganz der Alte bin, so freue ich mich jetzt darüber, dass diese Einschätzung naiv und falsch war. Ich bin zurück, aber ich bin nicht mehr der Alte. Roy Kent würde an dieser Stelle sagen: „Und das ist verdammte Scheiße auch gut so.“
2022 war politisch und gesellschaftlich ein sehr schwieriges Jahr. Braucht kein Mensch. Ich erspare mir jetzt an dieser Stelle all die Aufzählung der globalen und menschlichen Katastrophen. Ihr kennt sie eh alle. Ich schaue viel lieber auf uns – und da war weiß Gott nicht alles schlecht.
Mit ISABEL SCHMIDT am Ballindamm, MERLE WOLTER im Stadtpalais und mit FIONA HILL, MARCELLA BOLDUAN, HAVA MAGOMADOVA, ADELINA BALDÉ und JANA GRIGOREZ in der Hamburger Meile haben uns wirklich viele wundervolle Menschen mit sehr viel Talent bereichert. Sowohl die internen als auch die öffentlichen Kunden-Bewertungen die uns in den letzten Monaten erreichten, sind absolut positiv, sehr motivierend und zeigen, dass wir alle gemeinsam auf den richtigen Weg sind. Ach, und Apropos „Hamburger Meile“: Mit TANJA KOLTZENBURG und BETTY BROER wurden aus zwei Ex-Mitarbeiterinnen, „ehemalige Ex-Mitarbeiterinnen“, da man jetzt das „Ex“ wieder streichen kann und sie zu uns in diesem Jahr zurück gekehrt sind. Wie wunderbar. 😊
Mein Dank gilt natürlich allen neuen – aber besonders auch allen „alten“ Mitarbeitern in allen drei Salons. Danke, dass Ihr dieses Jahr so beeindruckend gerockt habt. Hierfür meinen allergrößten Respekt. Respekt, welchen ich auch gegenüber meiner Frau, der Führungscrew, unserem Büro und auch dem befreundeten Ryf-Büro aussprechen möchte. Nur durch Euer aller Leistung sind wir so gut durch dieses Jahr gekommen. Ebenfalls möchte ich an dieser Stelle all die wertvollen Menschen bei WELLA PROFESSIONALS erwähnen, die zu jeder Stunde fest an unserer Seite standen. Euch allen: Muchas Gracias.
Seien wir ehrlich: Wir können noch so super sein…. ohne Gäste wäre das alles nichts wert. Und uns haben auch 2022 wieder sooooooo viele Hamburgerinnen, Hamburger (und die dies gern mal werden wollen) besucht, dass es eine wahre Freude ist. Natürlich haben wir auch mit einem weinenden Auge bemerkt, dass uns eine Reihe wirklich sehr wertvoller Kundinnen und Kunden 2022 nicht mehr besucht haben. Wir haben dazu leider auch ein paar Gründe geliefert. Manch wirklich langjährige Mitarbeiterinnen haben uns verlassen und sind eigene Wege gegangen. Das ist schade, aber das ist auch das Leben. Ich hätte sie weiterhin sehr gern bei uns gewusst, verstehe aber auch deren Beweggründe und Lebensplanungen. Ich wünsche daher auch allen Ex-Mitarbeiterinnen für die Zukunft nur das Beste. DANKE, dass Ihr einen Teil Eures Berufslebens mit uns geteilt habt.
Ebenfalls wurden wir in diesem Krisen-Kalenderjahr gezwungen, gleich 2x unsere Preise den gestiegenen Kosten anzupassen. Natürlich verstehe ich es, wenn mehrere unserer langjährigen Kundinnen und Kunden sich dann auch nach preislich günstigeren Alternativen umschauen. Und oh Wunder: Nicht nur bei Nicolaisen kann man Haare schneiden. Natürlich gibt es auch Kolleginnen und Kollegen die unseren Beruf genau so lieben wie wir. Ja, wir haben Gäste verloren, durften aber auch über 600 neue Kunden bei uns in diesem Jahr begrüßen. Über erstes sind wir traurig, über zweites freuen wir uns ganz doll. Wie sich die Preise im Jahr 2023 entwickeln werden, kann ich schlecht prognostizieren. Eines kann ich jedoch schon heute garantieren: Wir werden unseren drei Werten HANSEATISCH, ANSPRUCHSVOLL und NEUGIERIG weiterhin treu bleiben. Wir quetschen niemanden im Terminbuch dazwischen, wir nehmen uns Zeit für unsere Gäste, wir rechnen alles buchhalterisch korrekt ab (leider mittlerweile eine Seltenheit in unserer Branche) und wollen unseren Mitarbeiter*innen auch weiterhin ein verdammt guter Arbeitgeber in allen Bereichen sein. Lohn, Weiterentwicklung, Flexibilität, Spezialisierung, Arbeitszeitgestaltung, Menschlichkeit. Alle Mitarbeiter*innen im Unternehmen wertschätzend zu behandeln ist halt nicht nur eine Frage des Anstandes, sondern eben auch eine Frage des Geldes. Und wenn dies nicht nur 08/15 Phrasen in einem Unternehmens-Flyer sein sollen, sondern wenn man dies richtig vorleben möchte, dann hat dies leider auch starken Einfluss auf die Preisgestaltung. Das es Gäste gibt, die diesen Weg irgendwann nicht weiter gehen können oder wollen, ist für mich komplett verständlich. Mein Blick geht jedoch nach vorn. Ich empfinde es als meine zentrale Aufgabe, dafür zu sorgen dass auch in Zukunft leidenschaftliche und kreative Friseur bei uns total gern arbeiten, sich dem Nicolaisen-Qualitätsversprechen verpflichtet fühlen und somit unseren Gästen neben den besten Stylings, Schnitten und Farben (und Umformungen!) auch eine rundum wunderbare Zeit in unseren Salons bieten können. Das war 2022 der Fall und das wird uns auch 2023 gelingen. Davon bin ich überzeugt.
Ich wünsche allen Mitarbeiter*innen, allen Gästen, allen Freunden unseres Unternehmens und allen Leser*innen dieses Blogs nur das Beste für 2023. Kommt gut ins neue Jahr. Achtet auf Euch, bringt Euch voll ein, genießt das Leben in vollen zügen, hört aber auch auf Euch wenn es besser wäre mal einen Schritt kürzer zu treten. Behaltet immer genügend Leichtigkeit, um die Schönheit des Alltages erkennen zu können. Macht Euch bewusst, dass manchmal weniger wirklich mehr bedeuten kann. Und achtet auf Eure Gesundheit, denn ohne Gesundheit ist alles andere nichts wert. Ich freue mich, mit Euch gemeinsam durch das Jahr 2023 gehen zu dürfen.
Mit herzlichen Grüßen (auch von Simona) – Lars Nicolaisen