Also die letzten zwei Wochen waren für mich schon wirklich etwas sehr besonders. Ich wurde von Intercoiffure Deutschland als Senator ernannt und durfte gestern als Jury-Mitglied über die „Salons des Jahres 2022“ mitbestimmen. Zwei absolute Highlights in meinem Berufsleben. Hätten wir in unseren Salons zur Zeit keine Erkältung- und Grippewelle bei Mitarbeitern und Kunden, würde ich mit einem breiten Lächeln durch den Tag gehen. So bin ich Nachts vom Schwarzwald nach Hamburg gefahren, um heute früh wieder im Büro zu sitzen und bei der Organisation der kommenden Tage zu helfen und den zahlreichen Verpflichtungen nachzukommen. „Selbstständig“ heißt „Selbst“ und „Ständig“. Kennen wir ja 😉
Rückblickend auf den gestrigen Tag bin ich wirklich immer noch emotionalisiert. Es fühlte sich für mich wie ein Ritterschlag an, als mich die TOP HAIR Redaktion fragte, ob ich mir in diesem Jahr vorstellen könne, ein Teil der Jury zu sein, welche die besten Salons in Deutschland kürt. Über kaum einen Termin in diesem Jahr habe ich mich mehr gefreut als über den Tag gestern in der Redaktion in Gaggenau. Meine Erwartungen waren hoch – und wurden übertroffen.
- Da ist zunächst die Redaktion zu nennen. Es war so wunderbar zu beobachten, mit wie viel Herzblut die TOP HAIR Mitarbeiter:innen diese Jury-Sitzung vorbereitet haben. Alle Einsendungen erhielten eine größtmögliche Wertschätzung und auch für uns Jury-Mitglieder wurde ein nahezu perfekter Rahmen geboten. Für die knapp 650 km zwischen unseren Hamburger Salons und der Redaktion, können sie ja nun wirklich nichts.
- Meine Jury-Mitglieder Dr. Steffi Burkhart, Frank Brormann und natürlich TOP HAIR Chefredakteurin Dr. Rebecca Kandler nahmen (wie ich) diesen Tag sehr ernst, waren optimal vorbereitet und wir alle waren motiviert bis in die Haarspitzen.
- Und dann sind da all die Bewerbungen lobend zu erwähnen. Es gibt fünf Kategorien in denen Friseursalons in Deutschland ausgezeichnet werden – und für alle fünf Kategorien wurden spektakuläre Bewerbungen eingereicht. Das war extrem beeindruckend.
Der Tag war intensiv. Er ging früh los und endete spät. Jede und jeder von uns hat versucht allen Bewerbungen die Aufmerksamkeit zu geben, welche sie zweifellos verdient haben. Ich hatte mir im Vorfeld fest vorgenommen, mich nicht von der optischen Aufmachung der Bewerbungen blenden zu lassen. Ich sagte mir, am Ende soll ja nicht die Werbeagentur gewinnen welche den spektakulärsten Auftritt hinlegt, sondern es soll ja möglichst die beste Idee bzw. die beste Performance der jeweiligen Kolleg:innen ausgezeichnet werden. Meinen Jury-Mitgliedern erging es genau so – und somit kann ich hier an dieser Stelle berichten, dass wir uns nicht haben blenden lassen. Auch ganz „einfache“ Einreichungen haben wir wertgeschätzt und den Inhalt so gut es ging auf Herz und Nieren geprüft. Was ich jedoch gestern beobachten konnte war, dass sehr oft die aufwendigsten Bewerbungen auch recht beeindruckende Inhalte lieferten. Mein Ansatz „lass Dich nicht von der Aufmachung blenden“ war zwar richtig, aber deswegen darf ich natürlich auch der spektakulärsten Bewerbung jetzt nicht kritischer gegenüber stehen. Genau so erging es mir übrigens auch mit den Bewerber:innen. Einige davon sind mir wohl bekannt, von anderen habe ich gestern zum ersten Mal gehört. Auch dies auszublenden war eine kleine Herausforderung – aber am Ende kann ich mit guten Gewissen in den Spiegel schauen. Meine eigene Punktevergabe hat dies alles nicht beeinflusst.
Möglichst allen Teilnehmer:innen gleich fair und so individuell wie möglich zu begegnen, war somit die Devise für den gestrigen Tag. Ich bin mir sicher wir haben das alle sehr professionell gemeistert. Es herrschte den ganzen Tag über eine wirklich beeindruckende Stimmung. Es gab Phasen da wurde geschwiegen. Es gab Phasen da wurde diskutiert. Wir haben uns gegenseitig widersprochen und wir haben uns gegenseitig zugestimmt. Diese Jury-Arbeit war anspruchsvoll und anstrengend, doch ich denke wir haben es alle genossen. Am Ende hat jede:r für sich geheim abgestimmt. Ich denke diese Minuten der eigenen Punktevergabe waren die schwierigsten. Na klar gab es für alle Kategorien mehr als nur drei tolle Bewerbungen. Am Ende jedoch werden nur die ersten drei Plätze ausgezeichnet. Schon jetzt sehe ich die strahlenden und enttäuschenden Augen vor mir, die uns Jury-Mitglieder am 5. und 6. März 2022 anschauen, wenn in Düsseldorf auf der TOP HAIR MESSE die Gewinner gekürt werden. Die Sieger springen glücklich auf die Bühne – und die „Verlierer“ bleiben betrübt auf ihren Stühlen sitzen.
An dieser Stelle möchte ich ausdrücklich erwähnen, dass uns da gestern wirklich nicht eine einzige Bewerbung vorgelegt wurde, über die wir gelächelt oder als „belanglos“ abgetan haben. Nein, wirklich ausnahmslos alle Bewerbungen waren inhaltlich wertvoll. „Verlierer“ konnte ich da gestern nicht ein einziges Mal erkennen. Und so sollte sich auch niemand fühlen.
Ich möchte mich an dieser Stelle bei Dr. Rebecca Kandler, bei Wolf Davids und bei der gesamten TOP HAIR Redaktion für die Einberufung und für das Vertrauen bedanken. Es war mir wirklich eine Ehre in dieser Jury Mitglied gewesen zu sein. Und nein…. ich werde mich zu den Bewertungen und unserer Jury-Arbeit nicht weiter äußern. Was in Gaggenau passiert, bleibt in Gaggenau 😉
Herzlich, Lars Nicolaisen