NEUE PREISE – TEIL 2

Wenn ein Beitrag über neue Preise innerhalb der ersten 12 Stunden mehrere Hundert Mal angeklickt wird – und im selben Zeitraum auf Facebook nur 3 Likes eintrudeln, dann kann es dafür aus meiner Sicht nur zwei Gründe geben. Entweder war der Text zu lang bzw. langeilig geschrieben, oder man ist mit dem Inhalt unzufrieden. Auch wenn ich hoffe dass es an meinem gestrigen Schreibstil lag, befürchte ich jedoch, dass es mehr am Inhalt lag der zu einer extrem geringen Zustimmung auf Facebook führte. Das tut mir leid und es macht mich auch betroffen. Aber es nützt ja nix. Die Situation ist so wie sie ist. Die Kosten – und hier ganz besonders die Personalkosten – sind innerhalb von 12 Monaten so erheblich gestiegen, dass eine Preisanhebung unumgänglich ist. Darüber habe ich gestern hier im Blog ausführlich berichtet. Hier alles noch einmal nachzulesen. Auf Facebook entwickelte sich nach dem ersten Schock dann doch noch eine ganz spannende Diskussion zwischen der Community und mir. Wer einen FB Account hat und dies nachlesen möchte, klickt bitte auf diesen Link.

Im ersten Teil über die neuen Preise berichtete ich gestern über die allgemeine Preisanhebung. Ich kündigte ebenfalls an, dass es jedoch leider mit den neuen Preisen nicht getan ist. Ich wies im ersten Teil ebenfalls darauf hin, dass wir bei der neuen Preisgestaltung den ganzen Bereich „Energiepreis-Explosion“ ganz bewusst ausklammern und extra betrachten. Und darüber werde ich heute berichten.

Jede Beleuchtung, jeder Warmwasser-Verbrauch, jeder heiße Föhn, jede Schale und jedes Handtuch welches gewaschen werden muss… unsere Energiekosten stellen uns vor große Herausforderungen. Wir versuchten in den letzten Monaten Energie einzusparen wo es nur geht – aber wir stoßen jetzt an Grenzen, wenn wir unseren eigenen Anspruch an unsere Leistungen nicht reduzieren wollen. Und das werden wir nicht! Auch wollen wir diese gestiegenen Kosten, die den besonderen, politischen Umständen geschuldet sind und hoffentlich nicht von Dauer sein werden, definitiv nicht (!) dauerhaft in Form einer Preiserhöhung an unsere Gäste weiterreichen.

Daher haben wir uns dazu entschlossen eine zweistufige Energiepauschale einzuführen. Zum jeweiligen Gesamtpreis berechnen wir für alle Gäste ohne chemische Dienstleistung einen Aufschlag von 2,00 Euro pro Besuch, bei allen Gästen mit chemischen Dienstleistungen beträgt die Energiepauschale 4,00 Euro pro Besuch. Beides gilt ab sofort.

Wir werden die Energiepauschale flexibel gestalten. Sollten Energiepreise weiter explodieren, werden wir diese evtl. in 0,50 Cent Schritten erhöhen müssen. Sinken die Energiepreise wieder, werden wir dies sofort berücksichtigen und die Pauschalen ebenfalls in 0,50 Cent Schritten reduzieren. Sollten sich die Energiepreise wieder beruhigen, stabilisieren und normalisieren, werden wir die Energiepauschalen sofort ersatzlos streichen. Je früher, desto besser!

Okay… mehr schlechte Nachrichten gibt es jetzt nicht mehr. Ich kann nur hoffen dass ich sichtbar machen konnte, dass wir es uns in der Geschäftsführung in den letzten Wochen nicht leicht gemacht haben. Ich empfinde es als absolut richtig und nachhaltig, die von allen Seiten gestiegenen Kosten nicht alle in einen Topf zu werfen, sondern seriös und bedacht gewisse Kosten zu differenzieren und zu trennen. Alles worüber ich im ersten Teil geschrieben habe, betrifft unmittelbar und nachhaltig unseren Salonalltag. Das haben wir selbst in der Hand. Wir haben dadurch die Chance uns weiterhin positiv zu entwickeln, die Qualität zu steigern, weiterhin genug Zeit für hochwertige Dienstleistungen einplanen zu können, ein attraktiver Arbeitgeber für sehr talentierte Friseurinnen und Friseure zu bleiben und unseren Gästen eine bestmögliche Zeit zu ermöglichen. Das hat aus meiner persönlichen Sicht aber nichts mit den globalen, politischen Situationen zu tun. Die müssen wir zwar berücksichtigen, haben jedoch darauf so gar keinen Einfluss. Hier war es mir ganz wichtig, dass wir eine Trennung erkennbar machen. Dies ist eventuell für ein Friseurunternehmen recht ungewöhnlich, und ich weiß natürlich heute auch nicht ob dies von unseren Gästen mitgetragen wird, aber ich bin mir sicher es ist der richtige Weg für unser Unternehmen. Es ist klar. Es ist hanseatisch. Es ist fair. Es ist wertschätzend.

Vielen Dank, dass Ihr auch heute wieder diesen langen und inhaltlich nicht immer leichten Text gelesen habt.

Ich wünsche unseren Mitarbeitern und Gästen heute viel Spaß in unseren Salons – und uns allen dann ein schönes und langes Wochenende.

Herzlich, Lars Nicolaisen