Lars Nicolaisen:

Die Karriere von Matt Simons verlief ein wenig „schräg“. Der Singer/Songwriter aus Kalifornien steckte mitten in einer Schreibblockade, als er letzten Herbst über Nacht zum Star wurde. Allerdings nicht in seiner Heimat USA, sondern ausgerechnet in den Niederlanden. Der Multiinstrumentalist, der bis dahin völlig unerkannt in New Yorker Bars aufgetreten war, fasste sich ein Herz und flog kurzentschlossen nach Europa. Er spielte ein paar Konzerte in Amsterdam, Eindhoven, Den Haag und Rotterdam – und wurde prompt ins Fernsehen eingeladen und verschaffte sich dadurch europaweit einen hervorragenden Ruf bei Musik-Insidern mit seinen Songs, für die er diesen ganz eigenen Stil gefunden hat.

Als ausgebildeter klassischer und Jazz-Saxophonist und mit einem Gefühl dafür, stille, melancholische und doch alltägliche Situationen in wunderschönen Lyrics zu übersetzen, erschuf er feine Song-Perlen und gehört gewiss zu den außergewöhnlichen Musikern seiner Generation. Nicht Mainstream – aber dennoch Massenkompatibel. Mit dem Deepend Remix von „Catch & Release“ gelangte er Anfang diesen Jahres sogar an die Spitze der Deutschen Single Charts. Und das ohne ein großes Plattenlabel hinter sich zu wissen und auch ohne Mithilfe von Castingshows, Fernsehsendern oder sonst welchen Medien. Der Song ist einfach gut. Punkt. Pünktlich zu diesem überraschenden Charterflug erschien auch das gleichnamige Studioalbum „Catch & Release“, welches bei mir im Auto seit Monaten rauf und runter läuft. Heute Abend tritt Matt Simons erstmals live in Hamburg auf. Im „Grünspan“. Ich habe mir rechtzeitig zwei Karten gesichert 🙂

Schaut Euch mal das Video an. Es hat fast alle Zutaten die ein Video benötigt, damit ich es mir auf keinen Fall anschaue. Es ist mit einer Handykamera aufgenommen. Manchmal wackelt es. Bis Matt Simons anfängt zu singen vergehen skandalös langweilige 90 Sekunden. Und dann trällert auch noch die Frau die dieses Video aufgenommen hat ab und zu mit. Nicht immer Tonsicher. Klingt Laaaangweilig, oder? Aber ich sage Euch: Es lohnt sich! Denn hier sieht man wie leidenschaftliche Musiker noch mit Ihren Publikum interagieren. Es braucht keine große Bühne, Pyrotechnik und XXL-Anlage um Musik „spür- und erlebbar“ zu machen.

Unsere Zeiten sind rau. Alles muss schnell gehen. Zapping bis der Arzt kommt. Ich befürchte viele von Euch glauben wirklich, dass man ja für dieses 5 minütigen Video einfach keine Zeit hat. Man könnte ja was anderes verpassen. Es ist nicht professionell. Es ist nicht durchgestylt. Keine Schnitte. Es könnte ja langweilig sein… Aber wer den Song kennt und mag, der sollte sich diese 5 Minuten Zeit nehmen. Und wer den Song noch nicht kennt, der sollte sich das Video sowieso angucken. Ihr fühlt Euch danach besser. Glaubt mir.

Ich freue mich total auf den heutigen Abend und wünsche uns allen ein musikalischen Donnerstag.

 

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1 Kommentar. Hinterlasse eine Antwort

  • Wolfgang Berg
    12. April 2024 16:31

    Ich entschuldige mich aufrichtig für diesen Kommentar! Aber ich teste einige Software zum Ruhm unseres Landes und ihr positives Ergebnis wird dazu beitragen, die Beziehungen Deutschlands im globalen Internet zu stärken. Ich möchte mich noch einmal aufrichtig entschuldigen und liebe Grüße 🙂

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