Es soll Millionen von Menschen geben, die unmotiviert und ungern zur Arbeit gehen. Die sich zur Arbeit quälen. Das sind wohl die, die jeden Freitag bei Facebook & Twitter schreiben „Hoch die Hände, Wochenende„. Soll sicherlich lustig sein, ich finde es eher traurig. Natürlich habe ich auch mal Tage – oder sogar ganze Wochen – da fällt mir die Arbeit auch nicht leicht und bringt mir ehrlich gesagt nur wenig Spaß. Aber im Großen und Ganzen bringt mir unser Beruf unglaublich viel Freude. Ich arbeite wirklich gern und habe Spaß daran etwas zu bewegen.

Sein ganzes Leben lang hatte auch Stefan B. Spaß an seinem Beruf als Außendienstler. Vor wenigen Wochen dachte er noch, dass er seinen Traumberuf noch einige Jahre weiter ausüben wird. Dann folgte die Information seines Arbeitgebers, dass man umfangreiche Umstrukturierungsmaßnahmen durchführen muss… und innerhalb weniger Wochen wusste Stefan, dass es vorbei ist. In dieser Woche hat er sich von Petra* und mir verabschiedet. Es wurde gelacht und es flossen Tränen. Wie im richtigen Leben.

Unsere Branche ist so unglaublich Bauchgesteuert. Extrem emotional. Und der Grund warum ich seit Jahrzehnten Ware von der Firma kaufe für die Stefan gearbeitet hat, ist nicht irgendein Rabattsystem, sind nicht vorteilhafte Einkaufskonditionen und sind auch nicht Weiterbildungsmaßnahmen. Das alles wertschätze und begrüße ich, aber der Hauptgrund für meine jahrzehntelange Treue sind die Menschen die für dieses Unternehmen arbeiten. Stefan haben wir vertraut. Zu 100%. Der Mensch ist am Ende der entscheidende Faktor. Wer das unterschätzt, wird zumindest in unserer Branche keinen Erfolg haben. Die Friseurbranche war schon immer ein Nasengeschäft – und wird es auch bleiben. Und genau das liebe ich an der Friseurbranche!

Stefan hat geliebt was er tat. Das spürte man bei jedem Besuch. Bei JEDEM Besuch! Er strahlte immer eine Professionalität aus, die mich beeindruckte. In all den Jahren kein schlechtes Wort über seinem Arbeitgeber Nicht ein Einziges! Man spürte wie er für die Firma und für die Produkte brannte. Totale Identifikation! Gleichzeitig gab er uns aber auch immer das Gefühl, dass WIR im Mittelpunkt stehen. Nur wenn es uns gut geht, geht’s auch ihm gut. Und so fanden wir immer Wege die sich für alle Seiten gut anfühlten. Mit Stefan Geschäfte zu machen hat nicht nur unser Lager mit Produkten gefüllt, sondern Petra und mich auch menschlich geprägt und bereichert.

Stefan ist Profi. Einzelheiten über seinen Ausstieg hat er nicht verraten. Aber auch in dieser für ihn sicherlich nicht leichten Zeit, hat er Contenance bewahrt und uns glaubhaft versichern können, dass die Umstrukturierungen gegenüber den Mitarbeitern wirklich fair, respektvoll und auf Augenhöhe abgelaufen sind. Er geht nicht im Gräuel. „Vielleicht ist es ja sogar ganz gut so wie es jetzt gelaufen ist. So habe ich die Chance mich noch einmal mit ganz anderen Dingen und Themen zu beschäftigen. Es ist echt traurig zu gehen, aber ich entwickle schon eine gewisse Neugier und Vorfreude und bin jetzt echt gespannt auf die Dinge die da kommen.“ Stefan halt.

Wir werden Stefan vermissen. Aber auch wir freuen uns jetzt auf das was da nun neu auf uns zukommt. In jeder Veränderung liegen auch Chancen und Potenziale. Und manchmal ist es ja auch gut alte, gewohnte Pfade zu verlassen und sich für neue Menschen und neue Möglichkeiten zu öffnen. Das wollen und werden wir jetzt gern tun.

Mach’s gut Stefan! Die Lebensumstände werden sich verändern, unsere Werte und unsere Telefonnummern bleiben die selben. 24/7 für Dich erreichbar.

Herzlich, Lars Nicolaisen

*Petra Wellbrock seit fast 22 Jahren als Friseurin im Unternehmen – und seit vielen vielen Jahren auch für den Einkauf zuständig.