Lars Nicolaisen:
In den letzten Tagen und Wochen eines Jahres wird gern auf selbiges zurückgeschaut. Traditionell tue ich das auch und präsentiere nun die 10 Beiträge, die im Jahr 2016 am meisten gelesen, kommentiert, „gelike´t“ und geteilt wurden. Heute geht´s weiter mit Platz 7:
„Stolz zurück, Zukunft verloren“ vom 24. Juni 2016
Zunächst möchte ich aus aktuellen Anlass meine Bestürzung und Trauer über das anscheinend vorsätzliche Attentat am gestrigen Abend in Berlin zum Ausdruck bringen. Auch im Namen unserer Mitarbeiter und meiner Familie möchte ich unsere Anteilnahme den Opfern und deren Angehörige bekunden und mich bei den vielen Sanitätern und Helfern vor Ort für Ihren unermüdlichen Einsatz bedanken. Ich möchte im gleichen Moment jedoch auch meine Ablehnung an die mediale Berichterstattung und über die vielen Reporter vor Ort aussprechen. Das was ARD, N-TV & Co gestern gesendet haben war positiv formuliert eventuell „gut gemeint“, aber dann doch definitiv nicht gut gemacht. Die Polizei und die Politiker vor Ort waren (zum Glück!) sehr besonnen und zurückhaltend, die Journalisten und Reporter wirkten jedoch meist penetrant und effekthaschend.
Ein furchtbares Ereignis, und eines mit dem wir in der heutigen Zeit in der westlichen Welt rechnen müssen. Es war nicht der erste Anschlag auf unser freiheitliches Leben und es wird mit Sicherheit nicht der letzte Anschlag gewesen sein. Das alleine macht mich traurig, aber nicht ängstlich. Was mich erschreckt ist das was ich politisch beobachte. Anstatt dass die westliche Welt zusammen rückt, Stärke demonstriert, sich gegenseitig hilft, gemeinsam diese Zeit durchsteht und gemeinsame Werte neu definiert, versuchen viele politische Institutionen und Politiker ihren Wählern zu vermitteln, dass es besser wäre sich abzuschotten und Grenzen zu schließen. Als ob das helfen würde…. ANGST war und ist niemals ein guter Ratgeber und sollte weder privat noch geschäftlich und erst recht nicht politisch zur Lösungsfindung beitragen. Doch momentan werden überall Ängste geschürt. Angstmacher gewinnen die Oberhand – und das ist kein gutes Zeichen.
Und über solche Angstmacher habe ich u.a. am 24. Juni in unseren Blog geschrieben, und es wurde einer der erfolgreichsten Beiträge des Jahres. Ein spontaner Beitrag über den Brexit im Blog eines Friseurunternehmers. Merkwürdig, oder? Es zeigt mir, dass wir ja eh alle wissen das jeder von uns viele unterschiedliche Facetten hat. Ein Rechtsanwalt ist nicht nur ein Rechtsanwalt. Eine Buchhalterin ist nicht nur eine Buchhalterin. Und ein Friseur ist eben nicht nur ein Friseur. Und so sollte z.B. auch ein Friseurunternehmer nicht nur über Modetrends, tolle Produktinnovationen und über die vielen positiven Erlebnisse aus den Friseursalons berichten dürfen, sondern eben auch über Werte die einem wichtig sind. Unseren Blog-Lesern scheint dieser Mix zu gefallen und wichtig zu sein. Das ist alles andere als „normal“. Und dass sich dieser Blog so entwicklen konnte wie er sich entwickelt hat – und dass der Blog über so viel treue Stammleser verfügt und somit ein wichtiger digitaler Teil der „Nicolaisen-Familie“ geworden ist – darüber bin ich sehr dankbar.
Hier geht´s zum Originalbeitrag: