Gestern 22:30 Uhr. Bei strömenden Regen und Wind von vorn ging ich die „letzte Runde“ mit den Hunden spazieren. Meine Hände tief in der Jackentasche. In der rechten spürte ich mein iPhone und musste zufrieden grinsen. Das lag sicherlich seit heute Vormittag in der Jackentasche, als ich mit einem der Hunde am Ochsenwerder Elbdeich spazieren gegangen war. Ich habe dabei über mein iPhone einen Podcast gehört. Seit dem blieb es wohl den ganzen Tag in der Jacke…
Als ich nun bei dieser späten Abendrunde mein iPhone aus der Tasche zog war ich nicht darüber verwundert, dass dort im Laufe des Tages einige Nachrichten eingetrudelt waren. Irritiert war ich nur über eine Nachricht. In der wurde ich von einem Kollegen recht deutlich und heftig angegangen, da er mich nicht erreichen könne und ich weder auf seine Anrufe, seine SMS noch auf seine WhatsApp antworte. Da schien einer wirklich böse zu sein. Ich checkte schnell die Eingänge und sah, dass mich diese Person tatsächlich um die Mittagszeit versucht hat mich zu erreichen. Alle, wirklich alle Versuche fanden gestern Mittag statt, zumindest sofern ich dies jetzt nachverfolgen kann. Das er mich sprechen wollte und mich nicht erreicht hat, ist natürlich doof. Hätte ich das gewusst bzw. wäre mein iPhone „am Mann“ gewesen, wäre ich natürlich dran gegangen. Ist doch klar. So aber hatte ich unbewusst mein iPhone in der Jacke im Schrank, habe es auch nicht vermisst und somit auch nichts von seinen Versuchen mitbekommen.
Das dies ärgerlich für denjenigen ist der mich erreichen will, kann ich verstehen. Das man dann aber recht schroff im Ton wird, ist nur begrenzt zu akzeptieren. Natürlich kann ich verstehen, dass man langsam die Geduld verliert wenn man jemand dringend erreichen möchte und diese Person auf unterschiedliche Wege nicht zu erreichen ist. Das einen das nervt verstehe ich und deswegen wird da zwischen uns auch nichts bleiben. Aber….
ES WAR SONNTAG! Ich möchte und werde mich nicht entschuldigen, dass ich auch mal an einem Sonntag nicht zu erreichen bin. Geht’s noch? Im letzten Kalenderjahr war ich 21 Wochenenden beruflich im Einsatz. Von 52 Wochen hatte ich somit 21x eine 7-Tage-Woche. Wenn ich dann auch mal einen Sonntag Energie tanke, lange Spaziergänge mache, mit Freunden bei PUBG auf der PS4 meinen Spaß habe und am Abend Anne Will schaue, dann will ich mich dafür weder rechtfertigen, noch alle 30 Minuten meine E-Mail oder WhatsApp checken müssen. Diese Erwartung von 24/7 Erreichbarkeit auch am Wochenende finde ich völlig deplatziert.
Ich wünsche uns allen einen guten Start in die neue Woche.
Herzlich, Lars Nicolaisen