FIONA HILL | HAMBURGER MEILE

Jeder Friseursalon kennt die Momente, in denen kleine Kinder in den Salon kommen, sich schnell überfordert fühlen und dann anfangen zu weinen. Die Überforderung überträgt sich schnell auf das Elternteil und irgendwann auch auf die Stylisten. Unangenehm für alle Beteiligten, wobei da ja von keiner Seite ein böser Wille hinversteckt, erst recht nicht beim jeweiligen Kind.

Doch es gibt natürlich auch diese kleinen Kinder die ganz ehrfürchtig und faszinierend auf einem Friseurstuhl sitzen. Solch ein Kind war Fiona Hill. Für sie waren die Frauen in den Friseursalons alle Zauberinnen. Sie beobachtete alles ganz genau und strahlte über das ganze Gesicht.

Viele Jahre später stand das Abitur an. „Friseurin“ zu werden kam ihr nie bewusst in den Sinn. Wie Ihre Freundinnen und Freunde, so beschäftigte sich auch Fiona mit dem Thema „Was kommt nach der Schule?“ und ging im Kopf diverse Studiengänge durch. Je konkreter die Gedanken wurden, desto mehr wurde ihr bewusst, dass sie sich selbst überhaupt nicht auf einem Uni-Campus sah. Das passte nicht. Kurzentschlossen bewarb sie sich als Friseurin und war darüber selbst überrascht. Sie wurde sofort genommen und startete eine Ausbildung, die zu keiner leichten Zeit werden sollte. Die Ausbildung war schwierig mit einigen Höhen aber noch mehr Tiefen. Zweifel wollte sich dennoch nicht so wirklich einstellen. Eine sehr erfolgreiche Gesellenprüfung war am Ende die logische Konsequenz.

Fiona Hill verstärkt die Hamburger Meile seit diesem Frühjahr als eine absolut talentierte Friseurin mit eigenem hohem Anspruch. Sie ist beim Team und unseren Gästen äußerst beliebt und gibt uns allen ganz viel positive Energie. In der Königsdisziplin „Blond“ verfügt sie mittlerweile über echtes Expertenwissen und erstellt wunderbare Farbspiele. Wenn man sie arbeiten sieht, dann kann man ihren Hang zum Perfektionismus erkennen. Alle Arbeiten sind Unikate und sie möchte das bestmögliche Ergebnis erstellen. Fiona beschäftigt sich mit der Branche, arbeitet an sich, will immer besser werden und schreckt auch nicht vor schwierigen Aufgaben zurück. Sehr selten passieren natürlich auch solch einer wunderbaren Friseurin kleine Fehler, doch das macht sie fast nur stärker. Fiona Hill verfügt über eine beeindruckende Selbstreflexion. Sie sucht nicht bei anderen irgendeine „schuld“, sondern hinterfragt sich und schaut nach Lösungen. Zum einen um für die Gäste das bestmögliche Ergebnis zu erzielen und zum anderen um sich selbst immer wieder zu verbessern. Fiona hat ein bewundernswertes Durchhaltevermögen. Sie hilft auch anderen im Team besser zu werden. Somit steigt auch das Niveau im gesamten Salon. Geben und nehmen, perfekt umgesetzt.

Fiona selbst vermutet, dass Ihr Hang zum Perfektionismus von Ihrer zweiten Leidenschaft geprägt wurde, dem Reitsport. Sie ist mehr oder weniger im Stall groß geworden. Auch da ist Geduld, Durchhaltevermögen, Zuneigung, Verständnis und Empathie gefordert. Die sensible Beziehungen zu Pferden hat sie stark für ihr Leben geprägt. Davon profitiert nicht nur Fiona, sondern auch ihre Gäste. Die Zahl ihrer Fans wird immer größer. Wundern tut mich dies nicht. Wir alle sind froh, dass uns Fiona Hill so stark unterstützt.

Und damit die Friseurbranche auch zukünftig viele Fionas finden kann, möchte ich den Eltern von kleinen Kindern den Rat mitgeben, einfach mal die Kinder mit in den Salon zu nehmen, auch wenn nicht das Kind, sondern nur man selbst bedient wird. So begreifen Kinder schneller, dass es nicht schlimm ist einen Umhang umgelegt zu bekommen oder wenn die Haare nass gespritzt werden. Und sollte das eigene Kind dann doch mal in einem Friseursalon weinen, dann sollte man dem bitte nachgeben und keinesfalls einen Haarschnitt erzwingen. Neuer Tag, neue Chance. Es wäre doch zu schön, wenn alle kleinen Kinder in den Stylisten wahre Zauberer entdecken.

Herzlich, Lars Nicolaisen