Dynamik. Das ist das Wort, welches die aktuellen Ereignisse am besten beschreibt. Was gestern noch richtig war, kann heute schon wieder ganz anders sein. Ich denke dies ist die eine Sache, die uns alle immer weiter verunsichert. Eine andere Sache ist die, dass es so schwer fällt die richtige Mitte zu finden. Nicht zu locker, nicht zu ängstlich. Ein schmaler Grad.
Es hat nun wohl hoffentlich jeder verstanden worum es geht. Die Pandemie mit dem neuen Corona-Virus ist nicht mehr aufzuhalten. Jetzt geht es darum diesen Prozess zu verlangsamen und zeitlich möglichst weit zu strecken. Im Heute-Journal wurde dies sehr gut erklärt. Dieses 90 Sekunden-Video sollte sich jeder anschauen der es noch nicht gesehen hat:
Wer den Inhalt dieses Videos kennt, der versteht jetzt auch die teilweise drastischen Maßnahmen die ergriffen wurden wie zB Schulschließungen und Grenzschließungen. Heute um 11:00 Uhr trifft sich unter der Leitung von Kanzlerin Angela Merkel der Kabinettsausschuss zur Bekämpfung der Krise, um weitere Maßnahmen im Kampf gegen das Virus zu erörtern. Mich persönlich würde es nicht überraschen, wenn dort beschlossen wird alle Geschäfte – und damit auch alle Friseursalons – für diese und nächste Woche zu schließen. Sollte dies so kommen, dann werde ich hier im Blog darüber informieren.
Doch soweit ist es noch nicht, jedenfalls nicht um 07:30 Uhr, der Moment an dem ich diesen Beitrag schreibe.
Und so werden wir zunächst unsere Salons öffnen. Kaum ein Beruf ist so hygienisch wie der Friseurberuf.
- Häufiges Händewaschen ist durch unsere Dienstleistungen eh an der Tagesordnung.
- Friseure desinfizieren ihre Arbeitsmaterialen
- Bei vielen Arbeitsschritten werden Handschuhe getragen.
Seit Tagen gelten bei uns natürlich weitere Maßnahmen wie zB auf Händeschütteln und Umarmungen zu verzichten. Seife und Desinfektionsmittel stehen allen Mitarbeitern und Kunden sichtbar und ausreichend zur Verfügung. Darüber hinaus haben wir jetzt weitere Maßnahmen getroffen:
- In zwei von drei Salons sind alle Plätze eh mehr als der empfohlene Abstand von 1,50 Meter von einander entfernt. Im Salon in dem dies nicht so ist, wird nur noch an jedem zweiten Platz gearbeitet.
- Die Services „Augenbrauen & Wimpern“ werden wir ab heute aussetzen, da wir dabei zu lange und zu dicht direkt am Gesicht der Kundinnen und Kunden arbeiten müssen. Dies wollen wir aktuell verhindern.
- Die Zeitschriften als bekannter Überträger von Keimen und Viren haben wir aus den Salons entfernt.
- Wir nehmen selbstverständlich noch Bargeld an, möchten aber unsere Kunden bitten wenn möglich elektronisch mit Karte zu bezahlen.
- Kunden die Erkältungssymptome haben, bitten wir unsere Salons nicht aufzusuchen und den Termin telefonisch abzusagen.
Ja, auch ich fühle mich manchmal wie in einem Hollywood-Film. Ja, auch ich bin nicht völlig frei von Bedenken und ich schlafe unruhiger als sonst. Ja, ich bin mir bewusst, dass ich mich beruflich und privat auf Einschränkungen einstellen muss. Jeder von uns muss dies tun. Aber….
Ich bin unglaublich froh in dieser weltweit aufgeregten Zeit in Deutschland zu leben. Deutschland ist stark, wir sind gut aufgestellt, unsere politische Führung widmet sich dem Thema intensiv und seriös und auch mein direktes Umfeld wie zB unsere Hausbank sendet positive Signale aus. Wir werden das alle gemeinsam durchstehen und überstehen, davon bin ich ganz fest überzeugt.
Ganz wichtig in dieser aktuellen Situation empfinde ich, dass man auf der einen Seite nicht zu locker mit dem Thema „Corona-Virus“ umgeht, aber auf der anderen Seite sich nun auch nicht völlig verrückt machen lässt. Nicht jeder Mensch der einem begegnet ist eine Gefahr. Lachen ist weiterhin erlaubt. Mein Tipp: Viel weniger Facebook, Instagram, Twitter & CO aufsuchen, denn dort wird man mit viel zu vielen Falschmeldungen und hysterischen Beiträgen überhäuft und total verunsichert. Lieber auf 1-2 seriöse, journalistische Plattformen zurückgreifen und sich über die aktuelle Situation und ggf. behördlichen Anweisungen informieren lassen. Für mich sind das Spiegel, Zeit und Tagesschau – für Euch können es ganz andere Portale sein. Reißerische Redaktionen wie zB die „Bild“, würde ich jedoch aktuell definitiv meiden.
Und so starten wir jetzt in die 12. Kalenderwoche 2020, eine Woche die sicherlich unter besonderen Zeichen steht.
Herzlich, Lars Nicolaisen