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Lars Nicolaisen:

Hamburg erlebt heute einen a…..kalten Tag. Als Friseur denke ich an solchen Tagen immer an meine Kundin Gabriele B. Eine tolle, super sympathische Frau. Eine von den Kundinnen auf die man sich freut wenn man ihren Namen nur im Anmeldebuch sieht. Vor einigen Jahren passierte dann folgendes:

Es war ein kalter Wintertag und Frau B. war bei mir zum „waschen, schneiden, föhnen“ angemeldet. Es war ein entspannter Kundenbesuch, eigentlich so wie immer. Konzentriert machte ich mich an den Haarschnitt. Die Konversation besonders über politische Themen war anregend und emotional wie immer. Dann föhnte ich und die Unterhaltung ging weiter, nur etwas lauter, weil ja nun der Föhn an war. Als ich den Föhn wieder ausstellte und ich sehr zufrieden auf meine erstellte Frisur blickte, griff sich Frau B. (wie immer am Ende meiner Föhnkunst) in die Haare, um den Schnitt und den Haarfall für sich zu erfassen. Eigentlich strahlte sie mich dabei immer an. An dem speziellen Tag schaute sie mich jedoch „nur“ freundlich an. Nach wenigen Sekunden sagte Sie mit einem Lächeln zu mir: „Herr Nicolaisen, Sie sind doch so ein guter Friseur. Können Sie mir erklären warum Sie meine Haare nur zu 95% trocken föhnen wenn 100% möglich ist?“ Das saß. Ich habe es bis heute nicht vergessen.

Unsere Kunden können sich also nicht nur heute – aber eben auch heute – darauf verlassen, dass wir die Haare zu 100% trocken föhnen. Außer die Kundin oder der Kunde möchte das nicht. Gibt es ja auch. Aber an solch kalten Tagen wie diesen macht es durchaus Sinn auf die 100% zu achten 😉

Ich wünsche uns allen einen schönen Freitag.

(Foto von heute.at)