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Lars Nicolaisen

21 Jahre habe nichts anderes getan als von morgens bis abends Haare zu schneiden, zu färben, umzuformen, zu verändern und zu stylen. 5-6 Tage pro Woche im Salon und fast 15  Jahre lang mindestens 20 Wochenenden zusätzlich für Industrie und Verbände. Mindestens! Es gab diverse Jahre da war ich über 30 Wochenenden pro Jahr beruflich aktiv. Das war eine total aktive und wirklich tolle Zeit!

Die letzten 11 Jahre habe ich dann eine Mischung aus „Management & Salonführung“ und „Frisur am Stuhl“ erlebt. Das war ebenfalls eine schöne Zeit und fühlte sich zu dem Zeitpunkt genau richtig an.

Am 07. März diesen Jahres habe ich dann exklusiv in diesem Blog darüber berichtet, dass ich mit sofortiger Wirkung meine Schere an den Nagel hänge. Viele Personen in meinem Umfeld (besonders viele Berufskollegen) waren über diesen Schritt doch stark überrascht. Für mich war er längst überfällig! Ich denke ich war über einen sehr langen Zeitraum ein sehr guter Friseur. Mir machte kaum jemand etwas vor und ich stand auf großen Bühnen und habe vor mehreren Tausend Zuschauern neue Schnitt- und Farbtechniken zelebriert. Zu meinen beruflichen Highlights gehören Auftritte in New York (Waldorf Astoria), Paris (Louvre), Barcelona, Mailand, Madrid und Budapest. Berlin im Jahr 2000 war die Show mit den meisten Zuschauern (4.000 – auf der „Weltmeisterschaft der Friseure“). Ebenfalls ein absolutes Highlight war für mich 2004 zu einer sehr kleinen, „geheimen“ Gruppe zu gehören, die in New York eine völlig neue, revolutionierende Farbtechnik trainierten und anschließend gemeinsam mit Wella diese neue Technik als erste Friseure nach Europa und nach Deutschland gebracht hat: Freihändiges Haare färben. Die Geburt von PAINTING! Es war eine extrem anspruchsvolle und kraftraubende Zeit – aber auch total faszinierend, phantastisch und motivierend.

Aber alles hat eben seine Zeit. Und als ich anfing nicht mehr jeden Tag am Stuhl zu stehen, nicht jede Weiterbildung mitzumachen und nicht jede neue Technik persönlich zu trainieren…. tja, dann geht das noch 2-3 Jahre gut, aber dann merkt man, dass einige Friseure und Mitarbeiter besser werden als man selbst. Und wisst Ihr was? Es hat mich gefreut und stolz gemacht zu sehen wie einige Mitarbeiter mich fachlich überholten. Ich verspürte zu keinem Zeitpunkt Groll, sondern Freude. Freude daran, ein Unternehmen geschaffen zu haben in dem sich talentierte und engagierte Friseure wunderbar entwickeln können. Und genau das versuche ich seit Jahren zu fördern – und ich denke es gelingt mir ganz gut.

Und so war für mich der Schritt am 07. März 2016 nur eine logische Konsequenz von der Entwicklung meiner bis jetzt 32 jährigen Berufsentwicklung. Und das „Haare schneiden“ an sich, habe ich seit dem auch nicht einen einzigen Tag vermisst. Aber meine Kunden vermisse ich schon…

Ich vermisse die Gespräche mit meinen langjährigen Kunden, die ja im Laufe der Zeit schon so etwas wie Freunde geworden sind. Wegbegleiter über viele Jahre – teilweise Jahrzehnte! Und ich vermisse es auch mal wieder einfach nur Friseur zu sein. Morgens  keine Mails, keine Anrufliste, keine Ablage und keine administrativen oder strategischen Arbeiten erledigen zu müssen, sondern aufzustehen, zu duschen, zu frühstücken, in den Salon zu fahren und „Haare zu machen“. Dieses Gefühl vermisse ich schon.

Aber wisst Ihr was? Ich bin ja „Chef“! Ich kann mir das ja einteilen! Und so hatte ich schon vor ein paar Wochen einen Blick in meinen Kalender geworfen und mir den kommenden Freitag frei gehalten. Meine Agentur Siegcom hat mir zu meiner großen Freude sogar ein Logo entworfen (herzlichen Dank!) und so werde ich zumindest für einen Tag – am 07. Oktober im Stadtpalais – mal wieder meine Schere schwingen! Sollte das bei meinen Kunden und bei mir auf Gegenliebe stoßen, sind weitere BarberDays im kommenden Jahr nicht ausgeschlossen 🙂

Interesse an einem Termin? Dann schnell anrufen: 040-41356785

Dieser Blog ist mal wieder viel länger geworden als geplant. Daher nehme ich mir die Freiheit heraus und werde diesen Blog auch für morgen (Samstag) so stehen lassen und keinen neuen Beitrag schreiben. Montag ist ja ein Feiertag – also lesen wir uns erst am nächsten Dienstag wieder. Ich wünsche allen Mitarbeitern und Kunden in diesen Tagen viel Spaß in unseren Salons und uns allen dann ein wunderschönes, langes Wochenende.