Spannender Januar

Ich bin aktuell wirklich wenig in den Salons. Körperlich. Gedanklich bin ich 24/7 am Ballindamm, in der Hamburger Meile und im Stadtpalais. Ich kann mich nicht erinnern in den letzten Jahren im Januar so viel und so lang gearbeitet zu haben wie in diesem Jahr. Wie das kommt? Nun, ich denke das kann so gut wie jede Leserin und jeder Leser nachempfinden. Man will „nur die Kammer“ in der Wohnung, oder „nur die Garage“ im Haus aufräumen – und plötzlich steht man mitten im Chaos und alle Quadratmeter in allen Räumen werden umgepflügt. So geht es mir zur Zeit.

Bereits im September 2019 fing ich an mir grundlegende Gedanken zu unserer Unternehmensstruktur zu machen. Das letzte Jahr war kraftraubend, nicht nur für mich oder für die Führungskräfte. Auch viele Mitarbeiter kamen an ihre Grenzen. Da gibt es nur zwei Möglichkeiten: Man sagt „Das ist nun mal so“ und macht einfach weiter, oder man versucht zu ergründen warum das Jahr so lief wie es lief und schaut wo man Verbesserungen erwirken kann. Ich habe mich bereits im letzten Jahr für Letzteres entschieden und mir fest vorgenommen im Januar 2020 an diesen Ideen mit aller Konzentration zu arbeiten. Und das tue ich nun. 

Meine Arbeit bringt mir gerade total viel Spaß, weil ich genau das tun kann was ich liebe: An der Struktur des Unternehmens arbeiten. Einmal jeden Stein umzudrehen um zu schauen ob es noch passt, ist dabei zwingend notwendig. Oftmals sieht man, dass Verbesserungen in zahlreichen Bereichen kaum möglich sind und wir es so belassen sollten wie es ist. Manchmal sieht man aber auch Möglichkeiten, wo wir uns definitiv verbessern können. Und dann gibt es auch die Momente, wo man schweren Herzens eine Entscheidung fällen muss die weh tut. So wie gestern. 

Unsere Werte „Hanseatisch“, „Anspruchsvoll“ und „Neuartig“ leiten mich bei all unseren Entscheidungen. So wie es für jeden Trend einen Gegentrend gibt, so gibt es natürlich auch bei geschäftlichen Entscheidungen nicht nur die einzig wahre Wahrheit und selbstverständlich kann man einzelne Situationen und Entscheidungen unterschiedlich betrachten und somit zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen. Klar.

Richtig Respekt und Hochachtung habe ich vor den zahlreichen Kolleginnen und Kollegen, die ebenfalls an ihrem jeweiligen Unternehmen strukturell arbeiten, zeitgleich aber auch noch voll „am Stuhl“ stehen und viele Kunden bedienen. Das habe ich auch viele Jahre so handhaben müssen, aber das ging irgendwann nicht mehr. Ich bin froh mich jetzt auf diese unternehmerischen Themen konzentrieren zu können. Und ich freue mich auch schon bald wieder mehr in den Salons zu sein. Körperlich.

Herzlich, Lars Nicolaisen