Eine merkwürdige Woche geht zu Ende. Das Wetter spielte total verrückt. Schnee kurz vor Ostern, dafür am Karfreitag ein traumhaft sonniger Tag. In den Salons war es ebenfalls ein ständiges Auf und Ab. In allen drei Salons gab es Momente, da konnte man denken es ist kurz vor Weinachten. Alle Stühle besetzt und alle Mitarbeiter und Assistenten in voller Konzentration. Und dann gab es immer mal wieder Momente, in denen es richtig ruhig war. Kaum Gäste und eine merkwürdige Stimmung. Irgendwie so wie in der ersten Januarwoche.

Solch ruhigen Phasen in der Osterwoche sind für uns wirklich ungewohnt. Wenn man dann ein wenig recherchiert woran das liegen könnte, kommt man leider recht schnell zu der Erkenntnis, dass ungewöhnlich viele Kunden ihre Termine wirklich wenige Minuten vorher – und manchmal sogar „gar nicht“ – abgesagt haben und nicht erschienen sind. Für ein Friseurunternehmen wie unseres, wo wir uns viel Zeit für jede Kundin / jeden Kunden einplanen, ist dies zwar bei jedem Einzelfall nachvollziehbar, in der Summe jedoch mehr als ärgerlich. In unserem Traditionssalon im Einkaufszentrum „Hamburger Meile“ haben wir dann immer noch die Chance durch spontane Kundenanfragen diese Lücken zu füllen, am Ballindamm und im Stadtpalais ist dies jedoch kaum möglich.

Das wir mit dieser Problematik nicht alleine sind, zeigte auch ein kürzlich erschienener Artikel in der „Welt“, wo darüber berichtet wurde das immer mehr Restaurants bei der Nichteinhaltung einer Reservierung nachträglich eine Ausfallentschädigung in Rechnung stellen. Oder es gibt anscheinend auch den Trend, dass Reservierungen kostenpflichtig sind und diese Kosten am Ende auf der Rechnung 1:1 berücksichtigt werden. Sprich: Erscheint man zum reservierten Termin, dann wird die kostenpflichtige Reservierung zu 100% verrechnet und am Ende sind einem keine zusätzlichen Kosten entstanden. Erscheint man jedoch nicht, dann hat das Restaurant durch die kostenpflichtige Reservierung zumindest eine kleine finanzielle Entschädigung. In Zeiten wo zB steuerliche Belastungen, neue bürokratische Vorschriften (zB Datenschutzgrundverordnung) und auch Löhne in der Dienstleistungsbranche (zum Glück!) immer mehr steigen, finde ich solche Gedankenansätze zumindest spannend und interessant.

Aktuell kommt dies für uns aus unterschiedlichen Gründen nicht in Frage, aber für die Zukunft so ganz ausschließen kann ich es auch nicht mehr. Was mich antreibt ist eine Lösung zu finden, in dem es keine „Gewinner & Verlierer“ gibt. Nicht „Dienstleister vs. Kunden“ oder umgekehrt. Erst wenn wir einen Weg finden der für alle fair und nachvollziehbar ist, werden wir ernsthaft darüber nachdenken.

Ich wünsche jetzt all unseren Mitarbeitern und Kunden heute viel Spaß in den Salons, dem HSV einen erfolgreichen Spieltag, Radio Hamburg viele tolle Momente mit ihrem „TOP 829 Osterhitmarathon“ – und uns allen dann wunderschöne Osterfeiertage.

Mit herzlichen Grüßen – Lars Nicolaisen