Ein wenig ungläubig schaue ich heute früh auf unseren Facebook Account. Mein Blogbeitrag vom Donnerstag ist keine 48 Stunden alt. Heute früh schaue ich auf folgende Daten:

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Damit ist mein Beitrag „Ausbildungsvergütung im Friseurhandwerk“ zwar noch nicht der „erfolgreichste“ Beitrag den ich je geschrieben habe, aber noch nie hat ein Beitrag innerhalb von zwei Tagen so viel Reaktionen hervorgebracht. Was also noch nicht ist, kann ja eventuell noch werden.

Das ist alles schon recht merkwürdig. Ich habe zwar geahnt, dass nicht nur ich am 03. Januar nach dem schauen der „Tagesthemen“ mit ein wenig Wut im Bauch ins Bett gegangen bin und daher mein Post bei Facebook auf Interesse stoßen wird. Aber das mein Beitrag dann so „viral“ ging, damit habe ich nicht gerechnet. Es freut mich, aber es macht mich auch wenig verlegen. Ich persönlich finde, dass dies bei weitem nicht mein „bester“ Beitrag war. Wie ich (zum Glück!) ganz am Anfang des Beitrages geschrieben habe, hatte ich am Donnerstagmorgen wirklich nur recht wenig Zeit. Somit war eine 360 Grad Betrachtung des Themas natürlich völlig unmöglich. Viele wichtigen Aspekte die man bei dem Thema „Ausbildung“ ebenfalls aufmerksam in Betrachten muss, wurden von mir gar nicht erwähnt. Als Beispiele möchte ich hier die Rolle des Zentralverbandes und der Innungen nennen. Und auch die Friseurbranche an sich muss sich hinterfragen was in den letzten Jahren schief gelaufen ist und weiterhin schief läuft. So kreativ Friseure sind, so konservativ und rückwärtsgewand werden in der breiten Masse anscheinend noch oftmals Unternehmensentscheidungen gefällt. „Ausbildung nach Feierabend“ soll hier ebenfalls nur als ein Beispiel dienen.

Nein, mein Beitrag war definitiv nicht vollständig. Das wäre er sehr wahrscheinlich auch nicht geworden wenn ich ganz viel Zeit gehabt hätte, da dies in einem einzigen Beitrag unmöglich allumfassend behandelt werden kann. Mein Beitrag war emotional – und er hat anscheinend den Nerv von vielen Kollegen und Branchenteilnehmern getroffen. Und dies freut mich natürlich sehr. Dass ich dabei nicht in allen Kommentare ausschließlich gelobt wurde, damit kann ich gut leben. Und oftmals stimme ich diesen „kritischen Stimmen“ auch zu einem gewissen Teil auch zu. Die Gründe dazu habe ich ja jetzt versucht zu erklären.

Mit einigen Kommentaren tue ich mich jedoch schwer. Sehr schwer! Und das sind die Kommentare in denen ich für meine kritische Haltung gegenüber den „Tagesthemen“ oder gleich den „ganzen Medien“ gelobt wurde. Dies, liebe Kommentarschreiber, entspricht absolut nicht meiner Sichtweise! Zugegeben, als ich mir meinen Beitrag diesbezüglich noch einmal kritisch durchgelesen habe, habe ich nachvollziehen können dass man meine Zeilen dementsprechend deuten kann. Da ärger ich mich ein wenig über mich selbst. Einige Sätze hätte ich definitiv anders formulieren müssen. Also, um das ganz klar zu stellen: Ja, ich habe mich über den Beitrag geärgert und fand ihn zu einseitig. Aber (und das habe ich zum Glück ja auch bereits am Donnerstag geschrieben) ist es ja klar dass ein 2 oder 3 minütiger Fernsehbeitrag nicht alle Sichtweisen berücksichtigen kann. Das war schon immer so und geht auch nicht anders. Deswegen jedoch die Medien und Journalisten mit völlig übertriebener Kritik zu überziehen finde ich absolut unangemessen und verfehlt! Gerade die öffentlich-rechtlichen Nachrichten betrachte ich weiterhin als äußerst vertrauensvoll und neutral – so weit „Neutralität“ in der heutigen Zeit überhaupt noch möglich ist. Und meine hohe Meinung zu den „Tagesthemen“ und zu Ingo Zamperoni hat sich auch nach dem Beitrag vom 3. Januar nicht um 1% verringert!

Genau zu diesem komplexen, gesellschaftlichen Thema möchte und werde ich in den kommenden Tagen einen ersten Video-Blog aufnehmen. In dem Video, welches wir auf unserer neuen YouTube Seite veröffentlichen werden (https://www.youtube.com/channel/UCd3_TPqWDh-ezDkHY9Zc1Zg), werde ich versuchen zu diesem „Nicht-Friseur-Thema“ einmal Stellung zu beziehen und freue mich dann über eine rege Diskussion.

Nochmals DANKE für so viel Zuspruch, so viel Lob und Anerkennung welche ich in den letzten 48 Stunden (nicht nur über Facebook) erfahren durfte! Ich habe mich darüber sehr gefreut – und tue dies weiterhin.

Ich wünsche allen Mitarbeitern und Kunden heute viel Spaß in unseren Salons, und uns allen dann ein erstes, schönes Wochenende in 2018.

Herzlichst, Lars Nicolaisen