Was wir in dieser Woche im Stadtpalais erleben durften war wirklich schön. Eine Kundin reklamierte ihre Haarfarbe. Es war zum Glück nicht unsere Haarfarbe, sondern von einer Kollegin / einem Kollegen aus dem Hamburger Umfeld. Die Kundin kam zum ersten Mal zu uns und wünschte sich nun „gerettet“ zu werden.

Da in diesem Blog nicht nur Kunden sondern ich sehr viele Kollegen mitlesen, muss ich an dieser Stelle gleich etwas klar stellen: Wir empfinden nie Schadenfreude oder Genugtum wenn Kunden aus anderen Salons zu uns kommen! Wir wissen sehr wohl, dass gleichzeitig eine Nicolaisen-Kundin in einem anderen Salon sitzen kann und die dortigen Kollegen bittet die Haare zu retten die bei Nicolaisen verpfuscht worden sind. Ich finde das ist immer ein sehr sensibles Thema. Ich betone in diesem Blog sehr oft, dass wir Friseure täglich Unikate aus Handarbeit erstellen. Das gilt natürlich nicht nur für Nicolaisen, sondern für alle Friseure auf der Welt. Und natürlich können Fehler passieren, werden Fehler passieren. Wenn also Kunden aus anderen Salons zu uns kommen stellen wir zunächst einmal fest, ob ein handwerklicher Fehler vorliegt, oder ob die Friseurin / der Friseur einfach nicht den Geschmack der Kundin getroffen hat. In ganz seltenen Fällen (kann man locker pro Jahr an einer Hand abzählen) merken wir schnell, dass es weder an dem einen noch an dem anderen liegt… sondern an der Kundin selbst. Einige Kunden haben manchmal Vorstellungen und Träume, die mit den Haaren der Person einfach nicht zu realisieren sind. In diesen äußerst seltenen Fällen lehnen wir eine Behandlung unsererseits immer ab. Kann ja nicht gut gehen. Ich erinnere mich gerade an ein Vorkommnis vor gut 2 Jahren…

Eine Kundin kam erstmalig zu uns und erzählte, dass die Hamburger Friseure alle nichts können und sie glücklich sei endlich von uns gehört zu haben. Ich wurde stutzig und fragte nach „Wie kommen Sie darauf dass die Hamburger Friseure nichts können?“ „Ach“ sagte sie, „ich war schon überall. Bei Marlies Möller, bei Oppermann, bei Polzer, bei Decker, bei Potock. Die können alle nichts. Ich sah immer schlimm aus.“ Darauf lächelte ich die Kundin an und sagte: „Wissen Sie, all diese Kollegen die Sie da gerade aufgezählt haben, sind fantastische Friseure die sich über Jahre und Jahrzehnte einen fantastischen Ruf aufgebaut haben. Ich bewundere jeden Einzelnen von ihnen und habe größte Hochachtung vor deren Salonteams. Und wenn diese wunderbaren Kollegen Sie nicht glücklich stellen konnten, dann können wir das bei Nicolaisen mit Sicherheit auch nicht. Daher lehnen wir jede Behandlung bei Ihnen ab und wünschen Ihnen noch einen schönen Tag.“ Das Gesicht werde ich nie vergessen 🙂

Zurück zu unserer Kundin von dieser Woche. Sie wünschte sich einen fließenden Farbverlauf wie bei einem „Painting“ oder einer „Balayage“. Herausgekommen ist das Ergebnis links. Tina Doelling nahm sich der Kundin an und musste schmunzeln. Gerade solch einen Fall hatte sie mit anderen Nicolaisen-Mitarbeitern vor wenigen Tagen trainiert. Tom Koeppelle und Dejan Garz gaben den Kollegen einige wunderbare Tipps und ausgefeilte Farb- und Pflegerezepturen an die Hand. Tja, und die passten ideal für diesen Kundenwunsch. Tina machte sich an die Arbeit… und am Ende strahlte die Kundin über das ganze Gesicht. Das Farbergebnis und das Styling entsprachen zu 100% ihren Vorstellungen. Was die Kundin darüber hinaus total überraschte war, dass sich die Haare gesünder und geschmeidiger anfühlten und auch viel mehr glänzten als zuvor. Tja, alles richtig gemacht!

Völlig glücklich verließ die Kundin die wunderschöne Stadtvilla in der wir unseren Salon beheimatet haben – und auch Tina und das Team waren richtig glücklich und zufrieden mit ihren Arbeiten. Und das ist – kennt jeder von uns – ebenfalls ein richtig tolles Gefühl.

Ich wünsche uns allen einen wunderbaren Freitag.

Herzlichst, Lars Nicolaisen