Es ist Samstag. Das bedeutet ich blicke im Blog auf meine Woche zurück, in der ich einige emotional schwierige Entscheidungen treffen musste. Ich ärgere mich dann immer über mich selbst, weil ich von einem Kollegen und Vorbild in den 90ern gelernt habe, dass „Emotionen im Business völlig unprofessionell sind„. Das hat mir damals imponiert und ich wollte so werden wie er. Heute weiß ich schon lange, dass ich niemals so sein werde wie er. Ich werde nie den Erfolg haben wie er. Aber… heute will ich auch gar nicht mehr so sein wie er. Als Vorbild hat der Kollege für mich schon lange ausgedient, egal welche Autos er fährt und mit welchen Statussymbolen er sich auch umgibt.

Ich ärgere mich zwar weiterhin über mich selbst wenn ich mit Entscheidungen hadere bei denen ich weiß dass sie professionell zwar richtig sind, mir aber menschlich weh tun. Aber so sehr ich mich dann auch über mich selbst ärgere, so sehr schätze ich auch mittlerweile diese innere Zerrissenheit in mir. Sie zeigt mir, dass ich bei aller Professionalität und bei allem Druck der auf mir lastet, anscheinend das „Mensch sein“ nicht verlernt habe. Das ich mich beruflich wie privat dann mal für den menschlichen und mal für den sachlichen Weg entscheide, liegt in der Natur der Sache. Macht das Leben nicht immer einfach, ist aber genau so wie ich leben möchte.

Zu diesem Thema habe ich heute früh ein extrem lesenswertes, langes, zeitraubendes Interview auf einer BVB Fanseite mit Marcel Reif gelesen. Zugegeben man muss schon Fussballfan sein um das Interview genießen zu können. Und in Schalke-Bettwäsche sollte man vielleicht auch nicht schlafen. Aber neben sehr viel Fussball geht es in diesem Gespräch mal indirekt und mal sehr direkt auch um das Leben an sich. Marcel Reifs Vater hat seinem Sohn bei jeder Debatte gesagt „Sei ein Mensch“. Das fand Marcel Reif damals als junger Mensch zu platt – und erkannte erst im Laufe seines Lebens, dass genau diese drei Wörter die Grundhaltung seines Lebens beeinflussen sollten. Beruflich. Privat. Immer. Das hat mir gefallen und ich denke sagen zu können, dass dies auch zu großen Teilen sowohl meine persönliche Haltung als auch die Haltung des Unternehmens „Nicolaisen“ mit all seinen Mitarbeitern widerspiegelt.

Und mit diesem „Wort zum Sonntag“ wünsche ich allen Mitarbeitern und Kunden erst einmal viel Spaß an diesem Samstag in unseren Salons, und uns allen dann ein hoffentlich entspanntes Wochenende mit vielen guten Gedanken.

Herzlichst, Lars Nicolaisen

 

PS: Wer das Interview mit Marcel Reif lesen möchte, klickt bitte auf diesen Link.