In den letzten Tagen und Wochen eines Jahres wird gern auf selbiges zurückgeschaut. Traditionell tue ich das auch und präsentiere nun die 10 Beiträge, die im Jahr 2017 am meisten gelesen, kommentiert, „gelike´t“ und geteilt wurden. Heute am 2. Weihnachtstag geht´s weiter mit Platz 5 – Beitrag vom 2. November 2017:

Eine Idee die nur Gewinner kennt?

Die Welt verändert sich und auch die Friseurbranche verändert sich. Diese beiden Feststellungen sind nun wirklich nicht spektakulär neu, doch es ist schon höchst spannend gewisse Veränderungen zu beobachten. Und momentan gibt es da eine Entwicklung in unserer Branche, die ich absolut faszinierend finde und die sogar ein richtig hohes Potenzial besitzt um am Ende sogar nur Gewinner zu kennen.

Anfang des Jahres berichtete mir ein befreundeter Kollege aus dem Frankfurter Raum, dass er letztes Jahr auf einen Schlag zwei neue Mitarbeiter bekommen hat, die eingeschlagen sind wie eine Bombe. Was ist passiert? Nun, die Inhaberin eines kleinen Friseursalons hat sich vertrauensvoll an ihn gewendet und um ein Gespräch gebeten. Sie erzählte ihm ihre berufliche Lebensgeschichte, von der Leidenschaft für diesen wunderbaren Beruf und vom Traum eines eigenen Friseursalons. Ihr Lebenslauf war viele Jahre lang auch nur eine einzige Erfolgsgeschichte… doch dann kam der Alltag einer Selbstständigen. Probleme die immer steigenden Kundenerwartungen erfüllen zu können. Schwierigkeiten neuen Trends gerecht zu werden. Probleme gute und verlässliche Mitarbeiter zu finden und zu halten. Irgendwie die Kosten im Griff zu behalten. Allen rechtlichen und besonders steuerlichen Pflichten fristgerecht nachzukommen. Sie selbst konnte es sich schon bald nicht mehr erlauben auch nur einen Tag im Salon zu fehlen. Urlaub war nicht drin. Kranksein war verboten. Dieser Frust wenn dann aber die eigenen Mitarbeiter krank sind und man immer noch Verständnis zeigen musste, um nicht auch die letzten Mitarbeiter zu verärgern und um somit nicht die eigene Existenz zu verlieren. Ein Hamsterrad in dem sicherlich viele kleine Geschäfte (egal in welcher Branche) stecken und welches einen völlig erschöpft. Der Traum der Selbstständigkeit zeigte seine großen Schattenseiten. Und da kam dieser Frau eine Idee…

Mein befreundeter Kollege führt einen angesehenen und sehr schönen Salon vor den Toren Frankfurts – und ganz in der Nähe dieser besagten Kollegin. Nun fragte sie, ob die Chance bestehen könnte, dass sie mit ihrer Mitarbeiterin zu ihm wechseln könnte. Sie wollte ihre Selbstständigkeit aufgeben um wieder die schönen Seiten ihres Traumberufs erleben zu können. Man kann sich vorstellen dass mein Freund zunächst erst überrascht war. Und er war auch skeptisch. Aber je länger er mit dieser Kollegin sprach, entdeckte er viele Vorteile. Er selbst bekommt zwei Mitarbeiter die schon Kunden mit in den Salon bringen und sich somit betriebswirtschaftlich schnell tragen sollten. Die Kunden dieser beiden neuen Mitarbeiter finden sich in einem Salon wieder der so viel mehr Service bietet als es der alte Salon je hätte tun können. Die Mitarbeiterin der selbstständigen Kollegin bekam endlich wieder ein Team um sich herum. Und Weiterbildung! Und die ehemals selbständige Kollegin konnte endlich mal wieder in den Urlaub fahren. Und das ohne sich finanzielle Sorgen machen zu müssen. Auch gab es endlich wieder freie Tage und Wochenenden ohne schlechtes Gewissen. Und wenn es mal so sein sollte, dann konnte sie auch wieder eine Grippewelle im Bett überstehen anstatt sich irgendwelche Tabletten einschmeißen zu müssen. Und mein Freund bekam zwei engagierte, tolle Mitarbeiterinnen die seinen Salon definitiv gut taten. Alles in allem eine tolle Erfolgsgeschichte für alle Seiten.

Als er mir diese Geschichte zum Jahresbeginn erzählte dachte ich, dass dies eine absolute Ausnahme und ein Einzelfall sein wird. Aber meine Einschätzung ist wohl falsch. Mittlerweile arbeitet auch bei uns ein toller Friseurmeister der mehrere Jahre selbstständig war und jetzt die Annehmlichkeiten von „Nicolaisen“ zu schätzen weiß. Ich hörte jetzt von einem guten Freund (aus einer ganz anderen Branche) ebenfalls von solche einem Zusammenschluss. Und ich muss sagen, ich finde diese Entwicklung wirklich spannend für alle Seiten.

Sollte es zufällig selbstständige Hamburger Kolleginnen oder Kollegen geben, die sich durch diesen Beitrag angesprochen fühlen, dann würde ich mich sehr freuen Sie einmal kennen zu lernen. Schreiben Sie mir gern ein E-Mail an „privat@nicolaisen-hamburg.de“. An dieses Postfach komme nur ich privat. Ich würde Ihre Mail absolut vertraulich behandeln, mich bei Ihnen melden und wir können uns einmal persönlich kennen lernen. Wer weiß was sich daraus entwickeln kann. Solche Gedanken hätte ich noch vor 12 Monaten als völlig abwegig empfunden, aber heute sehe ich kaum mehr Nach-, sondern fast nur noch Vorteile.

Anmerkung vom 26. Dezember: Ich wünsche allen Blog-Leserinnen und Lesern einen wunderschönen 2. Weihnachtstag.